Schalker Meile – die Meile der Traditionen

Am Wochenende war es so weit: Ein weiteres Großprojekt auf der Schalker Meile wurde in Angriff genommen.

Schalker Meile – was ist das überhaupt?

Schalker MeileSeit einigen Jahren bin ich am Projekt der „Schalker Meile“ beteiligt, das es sich zum Ziel gesetzt hat dem Stadtteil Schalke (Nord) wieder zu dem Stellenwert zu verhelfen, der dem berühmtesten Fußballstadtteil Deutschlands zusteht. Hehres Ziel – weiter Weg!
Die Anfänge liegen mittlerweile schon einige Jahre zurück. Konkretisiert wurde die Idee in Greetsiel, wo der FC Schalke 04 Supportersclub e.V. alljährlich im Hotel Vitalis zum „Seminieren“ zusammenkommt. Die Idee war es das Stück Kurt-Schumacher-Straße zwischen Schalker Markt und Caubstraße, die Heimat diverser S04-Kneipen, der Glückauf Kampfbahn und fast aller großen Fanorganisationen, wieder mehr in den Fokus zu rücken, sowohl bei den Fans, als auch beim FC Schalke 04 und der Stadt Gelsenkirchen.
Seit dem Bau der Berliner Brücke Anfang der 60er Jahre und dem Fortzug des Vereins im Jahr 1973 ins damals neu errichtete Parkstadion, ging es mit diesem, fußballhistorisch so bedeutenden Stück Gelsenkirchen kontinuierlich bergab. Unzählige Leerstände, sowie die höchsten Feinstaubwerte der Republik ließen die hier gefeierten Triumphe kaum noch erahnen.

Die Anfänge

Um den Begriff der „Schalker Meile“ mittelfristig als feste Wendung zu etablieren, lag es nah „die Meile“ erstmal räumlich abzugrenzen.

Die Eingrenzung erfolgte schließlich mit Schildern. Im Rahmen dieser Planung bekamen wir eine erste Vorahnung wie schwer sich der Weg durch den deutschen Paragraphen- und Vorgabenjungel gestalten könnte. Allen „Widrigkeiten“ zum Trotz wurden 19. November 2011 die Schilder offiziell eröffnet.
Die Erfolge, die wir seit dem erzielt haben, sind aus meiner Sicht durchaus erwähnenswert. Mit freundlicher Genehmigung bzw. Unterstützung seitens der Stadt Gelsenkirchen, des S04, vor allem aber der BoGeStra, wurden u.a. die Oberleitungsmasten mit dem Schalker-Meile-Logo verziert, die Haltestelle Uechtingstraße in „Schalker Meile“ umbenannt und in Zusammenarbeit mit „dem Quatscher“, Dirk Oberschulte-Beckmann, spezielle Ansagen für die beiden auf der Meile befindlichen Haltestellen aufgenommen.

Das letzte Wochenende

Schon von Anfang an spukte die Autobahnbrücke der A42 in unseren Köpfen rum. Als Eingangsportal, von Norden kommend, würde es sich großartig machen, wenn wir dort das Meile-Logo anbringen dürften.

Der Weg dorthin war ein langer, schließlich mussten, angefangen bei Straßen.NRW über die Stadt Gelsenkirchen bis hin zur BoGeStra, alle Protagonisten mit ins Boot geholt und der nicht unerhebliche Aufwand koordiniert werden. Baustelle (Danke an Fa. Hundertmark) auf der Kurt-Schumacher-Straße einrichten, Strom der Oberleitungen abklemmen, Farbe, Rollen, Abdeckungen und Hubsteiger (Danke an die Dachdeckerei Stensinski, Fa. Reiter und die BoGeStra) besorgen und so weiter, und sofort. An dieser Stelle geht noch mal ein ganz herzliches Dankeschön an die oben genannten, genauso wie an alle freiwilligen Helfer!

Am letzten Wochenende war es dann endlich so weit. Aufgrund von Schienenarbeiten wurde der Straßenbahn eh der Saft abgedreht, und wir konnten loslegen.
Zwei Tage wurden angesetzt, schließlich musste die Brücke gereinigt, grundiert und zweimal vorgestrichen werden, ehe Beni Veltum letztendlich den Schriftzug sprühen konnte.
Um das „Happening“ zu komplettieren haben wir uns auch noch den Ernst-Kuzorra-Platz vorgenommen und ihn vom Müll befreit, sowie die Buchstaben des Schildes wieder lesbar gemacht.

Da mir die Frage am Wochenende zweimal gestellt wurde: Natürlich hätten wir liebend gerne auch den Stadtteil Schalke, südlich der Berliner Brücke in unsere bisherige Planung mit einbezogen, allerdings hielten wir es anfänglich (und tun das immer noch) für ziemlich schwierig die Berliner Brücke mit einer Länge von stolzen 600 Metern sinnvoll zu „bespielen“. Aber wer weiß: Was nicht ist, kann ja irgendwann noch werden.
Und auch, wenn der Stadtteil Schalke optisch außen vor zu sein scheint, inhaltlich ist er schon lange in das Projekt eingebunden, sei es durch unsere Touren, oder die vom Oli4.

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